Hamburg, im Februar 2019 – Das Hamburger Ingenieurbüro E-MS, e-powered marine solutions hat eine standardisierte Lösung für die komplexe Stromversorgung von Scrubbern an Bord von Seeschiffen entwickelt. Mit Hilfe der zum Patent angemeldeten „S-PP“-Technologie (steht für „Scrubber Power Pack“) lässt sich das Scrubbersystem mit seinem relativ hohen Stromverbrauch problemlos in das vorhandene Bordnetz integrieren. Erster Nutzer ist die Hamburger Reederei Peter Döhle Schiffahrts-KG.

„Scrubber-Hersteller, Werften und Reeder stehen gemeinsam vor der Herausforderung, wie sich die Abgaswäscher auf dem Schiff unterbringen und an die Bordsysteme anschließen lassen. Dabei spielt vor allem die Stromversorgung eine ganz wichtige Rolle“, berichtet E-MS-Geschäftsführer Peter Andersen. „Die benötigte Energie allein für den Scrubber-Betrieb beträgt beispielsweise auf größeren Containerschiffen rund zwei Megawatt. Der damit verbundene technische Aufwand ist enorm und wird oft unterschätzt.“

Mit der „S-PP“-Technologie erleichtert E-MS nicht nur den nachträglichen Einbau, sondern auch die Installation von Scrubbern auf Neubauten. Basis des standardisierten Systems ist eine bereits vielfach erprobte Lösung für die Stromversorgung von elektrischen Netzen und Antriebsanlagen an Bord von Megayachten, Kreuzfahrt- und Forschungsschiffen, die E-MS unter dem Namen „E-PP“ entwickelt hat. Diese patentierte und platzsparende Antriebstechnik erlaubt eine hochpräzise Regelung der benötigten elektrischen Energie. Dadurch sinkt insbesondere bei oft stark schwankenden Leistungsanforderungen nicht nur der Kraftstoffverbrauch, sondern auch der Schadstoffausstoß.

Die Steuerung für die Stromversorgung des Scrubbers erfolgt beim „S-PP“ direkt aus der an der Hauptschalttafel anliegenden Mittelspannung und erfordert lediglich einen zusätzlichen Schaltschrank. Die daraus gewonnene, an die Bedürfnisse anpassbare Wechselspannung, steht so unabhängig vom übrigen Niederspannungsnetz an Bord zur Verfügung. Der Aufbau einer aufwändigen und teuren dezentralen Stromversorgung mit zusätzlichen elektrischen Komponenten kann komplett entfallen.

Zusammen mit einem Scrubber-Hersteller und einem Konstruktionsbüro konnte E-MS jetzt mit der Hamburger Reederei Peter Döhle den ersten Kunden für den „S-PP“-Einbau überzeugen: „Wir setzen bei der Nachrüstung der Abgaswäscher für unsere vier größten Containerschiffe auf die neue Technologie“, kündigt Philipp Hesse, Schiffbauingenieur bei der Peter Döhle Schiffahrts-KG, an. Dabei handelt es sich um das Quartett „Fabiola“, „Filomena“, „Fillippa“ und „Faustina“ mit einer Kapazität von 13.400 TEU und einer Antriebsleistung von 41.000 kW. Nach Angaben von Geschäftsführer Peter Andersen laufen derzeit erfolgversprechende Gespräche mit weiteren großen Charter- und Linienreedereien sowie mit Herstellern von Scrubbern.

Foto: © Peter Döhle Schiffahrts-KG

Top: Comparison between a conventional diesel-electric propulsion system and the E-PP. Bottom: The E-PP features a DC bus with a high degree of flexibility on both sides, for the electric power generation as well as for the consumers.
Top: Comparison between a conventional diesel-electric propulsion system and the E-PP. Bottom: The E-PP features a DC bus with a high degree of flexibility on both sides, for the electric power generation as well as for the consumers.
Top: Comparison between a conventional diesel-electric propulsion system and the E-PP. Bottom: The E-PP features a DC bus with a high degree of flexibility on both sides, for the electric power generation as well as for the consumers.