Vor genau zehn Jahren, 2009, installierte E-MS auf dem Flusskreuzfahrtschiffneubau „Viking Legend“ das erste Electric Power Pack, kurz E-PP. Damit wurde die hochpräzise Regelung der benötigten elektrischen Energie auch bei stark schwankenden Leistungsanforderungen, wie sie bei Kreuzfahrern an der Tagesordnung sind, möglich. Das E-PP ist bis heute der Bestseller im Produktportfolio von E-MS.

„Neben dem deutlich geringeren Treibstoffverbrauch gegenüber konventionellen Diesel-elektrischen Antrieben konnten wir unseren Erstkunden mit zwei weiteren Argumenten überzeugen, die ihm fast noch wichtiger waren“, erinnert sich E-MS-Gründer und Geschäftsführer Peter Andersen: „Das System hat einen großen Raum- und Gewichtsvorteil gegenüber herkömmlichen Installationen und sorgt für eine deutlich reduzierte Geräuschentwicklung im Schiff.“ Platz ist auf Passagierschiffen, vor allem auf Flusskreuzfahrern, ein großes Kriterium für die Wirtschaftlichkeit. So konnte der durch die Installation des E-PP gewonnene Raum für vier Doppelkabinen genutzt werden – „und über einen leisen Antrieb und ein fast unhörbares Schiff hat sich auch noch kein Fahrgast beklagt“, schmunzelt Andersen.

Dieser Erstinstallation war eine jahrelange Forschungs- und Entwicklungsarbeit vorangegangen, die sich für E-MS ausgezahlt hat: „Die Vorteile des E-PP an Bord der ‚Viking Legend‘ haben Werft und Reederei im praktischen Betrieb so überzeugt, dass auch die mittlerweile über 50 Folgebauten von Viking-Rivercruises damit ausgerüstet wurden“, berichtet Andersen. 2007 wurde das Patent für das System angemeldet und 2012 schließlich erteilt. Der Erfolg des E-PP ließ auch andere Flusskreuzfahrtreedereien aufhorchen: Für ihren Einstieg in diesen wachsenden Markt mit zunächst vier Neubauten im Luxus-Segment, setzt auch die zum malaysischen Genting-Konzern gehörende Reederei Crystal Cruises auf die Kompetenz von E-MS.

Apropos Asien: Über viele Partner ist das Hamburger Ingenieurbüro in der wichtigsten Schiffbauregion der Welt hervorragend vernetzt. Von 2016 bis 2019 rüstete E-MS ein innovatives, großes Doppelrumpf-Tiefseeforschungsschiffe mit dem E-PP aus. Es entstand auf einer chinesischen Werft. Auch bei diesem Schiffstyp kann das System alleine seine Vorteile ausspielen: Geringes Gewicht, minimaler Platzbedarf und eine niedrige Geräuschentwicklung.

„Unser Flaggschiff ist und bleibt aber die spektakuläre „Sail Yacht A“, freut ich Andersen. Die mit über 140 Meter längste und eine der teuersten Segelyachten der Welt wurde in Kiel gebaut, kam Ende 2015 in Fahrt und hat ebenfalls das E-PP an Bord. „Mit dieser tollen Referenz ist uns der Einstieg in die Welt der Megayachten gelungen“, so Andersen weiter. „Leider darf ich jedoch über keine weiteren Projekte berichten, denn dieser Markt unterscheidet sich zumindest in einem Punkt gravierend von der Handelsschifffahrt, hier gilt für Werften und Zulieferer stets: Top secret!“

Kein Geheimnis dagegen ist, dass E-MS seine Angebotspalette rund um das E-PP immer weiter und ebenso erfolgreich ausgeweitet hat, denn „Elektrizität bietet viele gute Gründe, wenn es darum geht, Effizienz, Ökonomie und Ökologie im Schiffsbetrieb zu verbinden“, ist Andersen überzeugt.